Die meisten Stauden wachsen zu kräftigen Horsten heran und brauchen keinen Staudenhalter, um in Form zu bleiben. Manche Arten und Sorten fallen aber etwas auseinander, wenn sie größer werden, und sehen dadurch nicht mehr so schön aus. Zudem steigt bei ihnen die Gefahr, dass sie abknicken und Schaden nehmen. Hier helfen Staudenstützen weiter, die den Pflanzen unauffällig Halt geben. Rittersp*rn zum Beispiel oder Pfingstrosen neigen ab einer gewissen Höhe oder nach einem Unwetter zum Auseinanderfallen. Mit ein wenig Geschick stellen Sie selbst einen Staudenhalter her, der Ihre Pflanzen bei fast jedem Wetter sicher fixiert.
Bauanleitung für eine Staudenstütze
Eine einfache Pflanzenstütze erhalten Sie zum Beispiel, wenn Sie Bambusstäbe rings um die Stauden in den Boden stecken und mit einer Schnur verbinden. Eine etwas solidere Stütze können Sie mithilfe von Bindedraht bauen. Mit der folgenden Anleitung gelingt’s.
Material
10 dünne Bambusstäbe
Blumenbindedraht
Werkzeug
Gartenschere
Maßband
Schritt für Schritt: Staudenhalter bauen
Schritt
1
:
Bambus mit Gartenschere zuschneiden
Schneiden Sie als erstes die dünnen Bambusstäbe mithilfe einer scharfen Gartenschere zu. Für einen Staudenhalter benötigen Sie insgesamt vier Bambusstäbe mit einer Länge von 60 Zentimetern und sechs Bambusstäbe mit einer Länge von 80 Zentimetern.
Schritt
2
:
Stäbe einkerben
Damit der Draht später besser hält und an den Stäben nicht abrutscht, werden die Stäbe an der Stelle, wo der Draht später sitzen soll, mit der Gartenschere leicht eingekerbt.
Schritt
3
:
Bambusstäbe zu Rahmen binden
Bilden Sie aus den vier Bambusstäben mit einer Länge von 60 Zentimetern einen Rahmen. Dazu werden die Enden über Kreuz gelegt und mit Bindedraht mehrfach umwickelt.
Schritt
4
:
Zwei Stäbe zu einem Kreuz binden
Nehmen Sie anschließend zwei Bambusstäbe mit 80 Zentimetern Länge: Diese werden nun genau in der Mitte über Kreuz gelegt und mit Draht fest fixiert.
Schritt
5
:
Bambuskreuz am Rahmen fixieren
Das vorbereitete Bambuskreuz wird mittig auf den Rahmen gelegt und mit Draht fest verbunden.
Schritt
6
:
Übrige Bambusstäbe befestigen
Damit man die Staudenstütze im Beet aufstellen kann, werden zum Schluss noch die vier Kreuzenden mit je einem 80 Zentimeter langen Stab senkrecht mit Draht befestigt. Fertig ist der Staudenhalter!
Welche Pflanzen benötigen einen Staudenhalter?
Staudenhalter sind vor allem für hochwachsende Arten und Sorten zu empfehlen. Bilden sie auch noch schwere Blütenstände aus, können sie bei Wind und Regen leicht abknicken. Dabei können die Stützen nicht nur für Stauden, sondern auch für einige Sommerblumen sinnvoll sein. Besonders bewährt haben sich Staudenhalter für folgende Pflanzen:
- Rittersp*rn
- Pfingstrosen
- Bartnelken
- Astern
- Stockrosen
- Dahlien
- Phlox
- Sonnenblumen
- Mädchenauge
- Sonnenbraut
- Türkischer Mohn
Wann sollte man eine Staudenstütze aufstellen?
Wichtig bei den Staudenhaltern ist, dass sie rechtzeitig aufgestellt werden. Warten Sie nicht, bis die Pflanzen ihre volle Höhe erreicht haben, sondern setzen Sie die Stützen schon frühzeitig während des Wachstums ein. Bei einer späteren Befestigung ist die Gefahr sonst groß, dass Triebe abknicken. Im Jahresverlauf ist das Aufstellen für viele Stauden spätestens vor Beginn der Blütezeit ratsam – diese liegt meist im Sommer. Bei Staudenpfingstrosen beginnt sie beispielsweise schon ab Mai, beim Rittersp*rn und den Bartnelken im Juni, bei Glattblatt-Astern ab August. Die Staudenstützen sollten daher am besten schon im Frühjahr ins Staudenbeet oder ins Blumenbeet gesteckt werden.
Weitere Tipps zum Aufstellen von Pflanzenstützen
Grundsätzlich sollte man etwas vorsichtig sein, wenn man lange dünne Bambusstäbe als Pflanzenstützen ins Beet steckt. Denn es besteht die Gefahr einer Augenverletzung, wenn man sich bei Pflegearbeiten oder beim Rückschnitt der Pflanzen weit herunterbeugt. Vorsichtshalber lassen sich dünne Stäbe mit gut sichtbaren Aufsätzen, wie zum Beispiel Dekokugeln,Weinkorken oder Gehäusen von Weinbergschnecken, versehen.
Wer einen Staudenhalter nicht selber bauen möchte, kann alternativ auch auf fertige Konstruktionen aus Metall oder Kunststoff zurückgreifen. Im Handel gibt es häufig halbkreisförmige Pflanzenhalter aus stabilem, ummanteltem Draht.
Egal, ob selbst gebaut oder gekauft: Achten Sie bei den Staudenstützen auf eine ausreichende Größe. Sind sie einmal eingewachsen, lassen sie sich nur schwer wieder entfernen. Als Faustregel gilt: Die Staudenhalter werden etwa 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde gesteckt und sollten rund zwei Drittel der Pflanzen stützen.
Wenn Sie die Pflanzen zusätzlich mit Schnüren befestigen, achten Sie unbedingt darauf, dass die Stiele nicht eingeschnürt werden. Vermeiden Sie auch ein zu dichtes Zusammenbinden der Pflanzen – staut sich Feuchtigkeit zwischen den Blättern, können schnell Pflanzenkrankheiten entstehen.
Staudenbeet anlegen: Tipps im Podcast
Zierlauch, Gladiolen, Astilben, Katzenminze, Heuchera und Sonnenhut – ein Staudenbeet kann eine echte Zierde sein – und ein großes Ärgernis. Studiogast Katrin Iskam klärt im Gespräch mit Karina Dinser-Nennstiel, welche Vorbereitungen man bei der Anlage eines Staudenbeets treffen sollte, wie sich Bodenbeschaffenheit und Standort auf die unterschiedlichen Stauden auswirken und wie man die richtigen Pflanzen wählt, um eine ganzjährig blühende Rabatte zu gestalten. Noch mehr Tipps und Tricks rund um Staudenbeete hören Sie hier in "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast".
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